Eine Zahlenfee auf schnellen Füßen

Unsere Christina liebt Zahlen über alles. Wo anderen bei den vielen Formelreihen nur kopfschmerzerregende Hieroglyphen vor den Augen flirren, sieht sie Entwicklungen, Fortschritte, das Jetzt und die Zukunft.

In Zinnowitz aufgewachsen, war sie eine ganze Weile weg, hat in der Nordheide gelebt, doch irgendwann verschlägt es ein echtes Ostseekind eben wieder zurück an den Strand. Seit zehn Jahren ist die 45-Jährige nun schon unsere Zahlenfee, ist als Buchhalterin für Löhne und Abrechnungen, Budgets und Personalangelegenheiten zuständig.

Außerhalb der heiligen Hotelhallen schlägt ihr Herz für die Laufmützen Usedom und deren Spendenpartner den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Leuchtturm in Greifswald. Laufend Gutes tun – dafür engagiert sich die erste Botschafterin des Hospizdienstes leidenschaftlich. Und hat damit schon viele Bewegungsfreudige angesteckt. Selbst unsere Gäste. Denn montags und freitags läuft sie mit Gästen und jedem, der lauffreudig ist, zusammen durch die Kaiserbäder.

Fakten:

Typisch:

 

Wie bist Du zu den Zahlen gekommen?

Christina: Eher zufällig. Eigentlich wollte ich Hebamme werden. Aber dafür waren meine Vorstellungen wohl zu idealistisch. Bei der Ausbildung zur Automobilkauffrau habe ich dann zum ersten Mal mit Zahlen zu tun gehabt. Das war genau meins. Und lieben gelernt, habe ich Zahlen dann durch Günther Buss, einem der Geschäftsführer vom DAS AHLBECK, der allerdings leider schon gestorben ist. Er konnte bis auf drei Stellen hinter dem Komma im Kopf rechnen. Und er hat mir alles über Zahlen beigebracht, was ich heute weiß.

Und wie bist Du ins DAS AHLBECK gekommen?

Christina: DAS AHLBECK kam auf mich zu. Ich war gerade wieder auf die Insel gezogen und habe mich bei einigen Stellen beworben. Überall war ich überqualifiziert. Aber meine Bewerbung wurde weitergereicht. Bis ins DAS AHLBECK. Das Vorstellungsgespräch, das ich mit Herrn Buss hatte, war das kompetenteste, das ich je erlebt habe. Ich war beeindruckt und begeistert.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit?

Christina: Das Arbeiten mit Zahlen (lacht). Es ist spannend mit Budgets, Kostenstellen, Rechnungen zu hantieren, zu sehen wie sich Ziele und Pläne in Zahlen darstellen lassen und wie sich diese dann in der Realität entwickeln. Ich habe Spaß daran, darüber zu diskutieren. Und was mir auch gefällt: Zahlen haben keine schlechte Laune.

An was erinnerst Du Dich in den vergangenen zehn Jahren immer wieder gern?

Christina: Wenn die Masseure oder Kosmetikerinnen Neues ausprobieren wollen, darf ich immer Probandin sein. Und ich erinnere mich immer wieder gern an ein Shooting für die Deutsche Bahn im Wellness-Bereich, bei dem ich Foto-Model war.

Hast Du einen Lieblingsort im Hotel?

Christina: Die Erkerzimmer zur Seeseite raus. Dort bei Sturm auf den Polstern zu sitzen und über die Ostsee zu schauen, ist toll. Und ich mag das Fitness-Studio. Einen der vergangenen Winter, in dem ich nicht draußen Laufen gehen konnte, habe ich fast komplett dort verbracht.

Laufen ist Dein Hobby?

Christina: Es ist der größte Ausgleich für mich. Und mit anderen zu laufen, macht mich glücklich. Erst recht mit den Laufmützen Usedom. Mit den Laufmützen laufend die schönsten Ecken der Insel entdecken, Momente sammeln und dabei etwas Gutes für Menschen tun, denen es nicht so gut geht wie uns, die ein Kind haben, das todkrank ist, ist etwas sehr Erfüllendes. Die Laufmützen Usedom und der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Leuchtturm sind für mich zu zwei der wichtigsten Dinge in meinem Leben geworden. Und es haben sich von dieser Begeisterung schon so viele anstecken lassen, dass ich das manchmal gar nicht fassen oder begreifen kann. Und es werden immer mehr. Gemeinsam kann man so viel erreichen.

Hast Du ein Vorbild?

Christina: Meinen Freund Matthias Gründling. Weil er so verrückt ist, so viele Ideen hat. Ich mag seine Intelligenz und seine Leichtigkeit und diese Einstellung, dass man alles schaffen kann.

Früher Vogel oder Nachteule?

Christina: Definitiv Frühaufwacher und Bettflüchter.

Planer oder Chaoskopf?

Christina: Ich bin der totale Planer. Und habe immer einen Plan B. Ich gehe so früh wie möglich alle Eventualitäten durch. Leider kann ich nicht alles durchdenken.

Hast Du eine Eigenheit?

Christina: Ich mache Mutproben. Ich bin eigentlich ein Angsthase. Weil ich das aber nicht sein will, mache ich Mutproben – wie auf den Kirchturm steigen, im Dunkeln laufen gehen.

Wo machst Du gern Urlaub?

Christina: Ganz weit oben im Norden, in Norwegen, auf den Lofoten. Ich war zweimal dort, habe Wale gesehen – Es war absolut beeindruckend und hat die Perspektive zurechtgerückt.

Hast Du einen großen Traum?

Christina: Den lebe ich gerade mit den Laufmützen. Und ich wünsche mir, dass dieser gelebte Traum noch eine Weile weitergeht und wir noch mehr Menschen begeistern können, sich zu bewegen und mitzumachen.