Unsere Direktorin Petra Bensemann ist Ahlbeckerin – durch und durch. Sie liebt die alten Häuser, die Geschichten, die sich dahinter verbergen, das Leben und die Kultur und ganz besonders den Strand.
Für den nimmt sie sich im Sommer jeden Tag eine Stunde Zeit – ihre ganz persönliche, kleine Ostsee-Auszeit. Dass die studierte Musik- und Deutschlehrerin allerdings einmal Hoteldirektorin werden würde, hätte sie sich nie erträumen lassen. Doch unverhofft kommt oft. Ihr Weg führte sie von der Lehrerin, die sich mit den rigiden Unterrichtsvorstellungen der DDR nicht arrangieren wollte, über den Job eines kulturellen Mitarbeiters im ehemaligen FDGB-Heim „Solidarität“, dem heutigen Kurhotel in Heringsdorf, bis in die gehobene Hotellerie und zur Direktorin vom DAS AHLBECK.
Stillstand kommt für sie nicht in Frage. Sie probiert gern Neues aus, war schon Influencerin, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. „Wenn ich ein Ziel erreicht habe, frage ich, wo das nächste ist“, sagt sie. Mit dem DAS AHLBECK hat sie noch einiges vor. Denn wenn sie sich einmal zuhause fühlt, geht sie mit selbigem durch dick und dünn.
Fakten:
- Seit 12 Jahren Direktorin vom DAS AHLBECK HOTEL & SPA
- Ahlbeckerin mit Leib und Seele
- Ist auf der Insel – auch wegen ihres umtriebigen Engagements im Wellnessbeirat des Tourismusverbandes und im Förderverein des Usedomer Musikfestivals – bekannt wie ein bunter Hund
Typisch:
- Hat einen Faible fürs Reisen, für Musik, Literatur und Historisches
- Familienmensch
- Experimentierfreudig
- Sehr, sehr, sehr kommunikativ>
Von der Lehrerin zur Hoteldirektorin – so ein großer Unterschied ist das doch gar nicht. Beides ist, wie einen Sack Flöhe hüten. Man braucht ein gutes Händchen im Umgang mit Menschen. Wie kamen Sie ins DAS AHLBECK?
Petra Bensemann: Ich bin ja direkt um die Ecke des Hotels aufgewachsen. Aber dass ich einmal dort Hoteldirektorin werden würde, hätte ich nie gedacht. Nach meinem Studium in Berlin war ich Lehrerin in Wolgast. Der öffentliche Verkehr war damals noch nicht so gut ausgebaut. Und mit zwei kleinen Kindern, war das kaum zu bewältigen. Und dann noch die rigiden Vorstellungen der DDR vom Schulunterricht. Das konnte nicht lange gut gehen. Als im FDGB-Heim „Solidarität“ in Heringsdorf – das ist das heutige Kurhotel – eine Stelle als kulturelle Mitarbeiterin frei wurde, habe ich gewechselt. Ich war dort zuständig für die Betreuung von 1200 Erwachsenen und 600 Kindern. Nach der Wende wurde daraus ein Hotel und ich bin zeitweise Hausdame und später Leiterin der Rezeption und des Housekeepings gewesen. Damals habe ich noch meinen Tourismusfachwirt zusätzlich gemacht und bin 1997 zunächst als Empfangsleiterin und später als stellvertretende Direktorin ins ganz neu gebaute Upstalsboom gegangen. Als 2006 DAS AHLBECK eröffnet wurde, habe ich noch keinen Gedanken an eine Arbeit dort gehabt. Nicht einmal bei der Eröffnungsparty im schicken Schwimmbad. Kein Jahr danach habe ich allerdings einen Anruf bekommen, ob ich Zeit für ein Gespräch hätte. Ich bekam die Chance, mich weiterzuentwickeln.
Was hat Sie an der neuen Stelle gereizt?
Petra Bensemann: Ich habe im Upstalsboom den Wellness-Bereich mitaufgebaut, bin seit dem im Wellnessbeirat. Im DAS AHLBECK konnte ich noch einen Schritt weitergehen, ein Haus voranbringen, Vorreiter werden. Die neue Aufgabe war reizvoll.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Petra Bensemann: Kein Tag gleicht dem anderen. Langweilig wird es nie. Manchmal schaffe ich meine To-dos kaum, weil so viel Unvorhergesehenes dazwischen kommt. Aber ein Lächeln der Gäste, ein Danke oder ein Gruß an die Mitarbeiter motiviert schon sehr, sich immer wieder anzustrengen. Ich mag den direkten Kontakt zu den Menschen. Es ist der älteste Hut der Gastronomie. Aber nur so erfährt man, was gut läuft oder eben nicht so gut. Und kann sofort darauf reagieren.
Wie sieht der Arbeitstag einer Direktorin aus?
Petra Bensemann: Wenn ich morgens komme, mache ich erst einmal eine Runde durch’s Haus und begrüße alle – Gäste und Mitarbeiter. Dann sehe ich gleich, was es als erstes zu tun gibt. Immer wieder stehen Gespräche an – mit Mitarbeitern, mit Lieferanten oder Partnern. Zwischendurch habe ich auch Außerhaus-Termine. Abends mache ich dann noch einmal eine Runde durch das Restaurant, plaudere ein wenig mit den Gästen. Nur die Zeit zwischen 17 und 19 Uhr gehört ganz mir. Dann bin ich meist eine Stunde am Strand.
Haben Sie besonders schöne Erlebnisse oder Erinnerungen?
Petra Bensemann: Ja, da gibt es ein paar. Privat eine Aida-Aufführung in der Arena von Verona. Als dort nachts bei lauschigen 32 Grad der Chor singend mit Fackeln aus den Katakomben heraufkam und im Hintergrund der Mond aufging, hatte ich Gänsehaut. Genauso wie bei den Nordlichtern am Nordkap. Und beruflich ist es für mich immer wieder ein besonderer Moment, wenn die Patenklasse zu uns auf den Nikolausmarkt kommt und uns ein kleines Programm präsentiert. Da ist immer eine tolle Atmosphäre.
Haben Sie einen Lieblingsort im Hotel?
Petra Bensemann: Ich bin sehr gern im Zimmer 403. Von dort habe ich einen wunderschönen Rundum-Blick über die Ostsee.
Und auf der Insel?
Petra Bensemann: Direkt in der Ostsee (lacht). Von Mai bis Oktober – ab 13 Grad Wassertemperatur – versuche ich, mindestens einmal am Tag baden zu gehen. Ich liebe es, in meiner kleinen Ostsee-Auszeit im eigenen Strandkorb zu sitzen. Da kann ich wunderbar abschalten.
Wofür schlägt Ihr Herz außerhalb des Hotels?
Petra Bensemann: Für Musik und Literatur. Darin gehe ich auf. Darum engagiere ich mich auch im Förderverein des Usedomer Musikfestivals. Denn ein Konzert oder eine Lesung mitzuerleben, ist jedes Mal ein Genuss für mich. Ich hätte nur manchmal gern mehr Zeit für solche Sachen.
Frühaufsteher oder Nachteule?
Petra Bensemann: Nachteule. Aber ich kann auch früh aufstehen. Wenn die Sonne scheint.
Planer oder Chaoskopf?
Petra Bensemann: Ich bin spontan und geplant. Als Direktorin muss ich viel zusammenhalten. Da ist man als gut geplanter Mensch schon besser dran. Aber wenn es um Kunst oder Musik geht, kann ich auch sehr spontan sein. Wenn irgendwo eine tolle Veranstaltung ist, fahre ich auch schon mal spontan hin. Das lädt meine Akkus wieder auf.
Haben Sie ein Lieblingsessen?
Petra Bensemann: Königsberger Klopse oder Kohlrouladen. Aber am allerliebsten esse ich Zander. Hauptsache er ist selbst gemacht. Ich koche nämlich gern. Und laut meinen Gästen auch sehr gut.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Petra Bensemann: In der Weltgeschichte umherreisen. Ich liebe mein Zuhause. Aber ich bin auch sehr gern unterwegs. Ich schaue mir gern andere Orte an – Architektur, Landschaft. Aber ich brauche immer Wasser um mich. Und wer weiß, vielleicht habe ich dann auch ein Enkelkind. Hauptsache die Gesundheit spielt mit.